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„Auf der Gmain“

Chronik

ist eine jahrhundertelang gebrauchte Bezeichnung für den Siedlungsraum zwischen Untersberg und Lattengebirge, Hallthurm und Kirchholz. Bereits die Menschen der Bronzezeit wussten den Reichtum des Bodens und die günstige Lage der Umgebung zu schätzen und ließen sich hier fest nieder, ebenso wie Jahrtausende später die Grafen von Plain, welche die Gegend der Gmain mit der Erbauung der Plainburg zum Mittelpunkt ihrer oberen Grafschaft machten. Ungeachtet der landesherrschaftlichen Grenze, welche die weiterverstreuten Höfe nach dem Niedergang der plainischen Herrschaft schon vor 1300 in eine bayerische und eine salzburgische Hälfte teilte, wurde die dörfliche Gemeinschaft von der Bevölkerung immer als eine Einheit, eine Gemeinschaft stiftende Grundlage für alle Gmainer.

Was das wirtschaftliche Gefüge, das kulturelle Leben im Allgemeinen und die Schulausbildung im Besonderen betrifft, spielte die Landesgrenze entlang des Weißbachs kaum eine Rolle. Auch die vielfältigen verwandtschaftlichen Verflechtungen über die Grenze hinweg, bildeten natürlicherweise ein starkes Bindeglied. Trennend wirkte lediglich die jeweils am Weißbach endende salzburgische und bayerische Gerichtsbarkeit, welche die verschiedene Landeshoheit begründete.

Wirkliche Bedeutung erlangte die staatliche Trennung aber erst ab 1816, als nach einer kurzen Zeit der Vereinigung der beiden Ortsteile unter bayerischer Verwaltung die politischen Unterschiede im 19. Jahrhundert immer stärkere Geltung erlangten. Trotz der Ausformung zweier eigenständiger Gemeinden blieb das Zusammengehörigkeitsgefühl erhalten. Gleiche wirtschaftliche Interessen, vor allem im Fremdenverkehr, trugen ebenso dazu bei, wie die Zweckmäßigkeit gemeinsamer technischer Einrichtungen.
Der besondere Reiz – und zudem eine Verpflichtung – besteht in der Wahrung des gemeinsamen historischen Erbes bei aller inzwischen entwickelten Eigenständigkeit.

Text: „Auf der Gmain“, Chronik der Gemeinden Bayerisch Gmain und Großgmain
Autoren: Dr. Johannes Lang und Max Schneider

Die Chronik ist im Gemeindeamt zum Unkostenbeitrag von EUR 15,00 erhältlich.